Esther Grau

inspired by dreams

Buchextrakt (3) Suter, Martin: Lila, Lila

Februar17

Noch ein Buch mit Einblick ins Schriftstellerleben. Obwohl dieses Mal der Witz darin besteht, dass der  “Autor” gar keiner ist, sondern “sein” Manuskript lediglich gefunden hat. Er gerät in die Maschinerie des Literaturbetriebs und wird vom Erfolg überrollt …

Meine Lieblingsstelle liest sich als ein heiteres Beruferaten:

“Er verschafft ihr einen Platz in der Runde, die ihr auf Anhieb gefiel. Sechs Männer, zwei Frauen, alle nicht viel älter als sie und offenbar Stammgäste im Esquina. Einer, den sie Ralph nannten, stellte sie vor:

‘Das ist Silvie. Sie bringt jungen Menschen bei, alte Schuhe abzuzeichnen. Sandra sorgt dafür, daß die Passagiere niemals die Schwimmwesten vor dem Verlassen des Flugzeugs aufblasen. Roger schreibt diese Sachen auf den Inseraten, die kein Schwein liest. Rolli sorgt dafür, daß sie auch für die, die sie lesen möchten, unleserlich bleiben. Kelly verliert Architekturwettbewerbe. Bob ist der Mann, der schuld daran ist, daß im Fernsehen alle so tiefe Falten im Gesicht haben. Und Sergio hier macht Kunst und erträgt keine Witze darüber. Und du?’

Marie versuchte, sich dem Ton anzupassen. ‘Ich bin die, die alle diese Christbaumkugeln in die Schaufenster hängt, und daneben versuche ich, die Matura nachzuholen. Und du?’

‘Ich sorge für das literarische Niveau von Gebrauchsanweisungen und Beipackzetteln.'” (S. 34-35)

Da die Kinoverfilmung gerade aktuell ist, hier der  Trailer von Lila, Lila.

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