Esther Grau

inspired by dreams

Die zertanzten Schuhe

August27

Ein Blick hinter die Kulissen: Jacob und Wilhelm Grimm haben sich ja viele Märchen erzählen lassen. Was ihnen die Adelsdamen ihrer Bekanntschaft zutrugen, schrieben sie gerne auf. Später gestalteten sie die Märchenmotive aus, bis daraus ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen (1812-1815) entstand.

Eine ihrer Quellen stammte aus dem Münsterland. Vor allem Jenny, Annette von Droste-Hülshoffs Schwester, sammelte eifrig Märchen und ließ sie dem verehrten Wilhelm Grimm zukommen.

Da die Brüder Grimm ihre Arbeit gut dokumentiert haben, kann man noch heute aus der Fülle der Kinder- und Hausmärchen herauslesen, welche auf Jenny von Laßberg zurückgehen. Ein Beispiel sind “Die zertanzten Schuhe“ (Nr. 133 der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen):

„Es war einmal ein König, der hatte zwölf Töchter, eine immer schöner als die andere. Sie schliefen zusammen in einem Saal, wo ihre Betten nebeneinander standen, und abends, wenn sie darin lagen, schloß der König die Tür zu und verriegelte sie. Wenn er aber am Morgen die Türe aufschloß, so sah er, daß ihre Schuhe zertanzt waren, und niemand konnte herausbringen, wie das zugegangen war. Da ließ der König ausrufen, wers könnte ausfindig machen, wo sie in der Nacht tanzten, der sollte sich eine davon zur Frau wählen und nach seinem Tod König sein: wer sich aber meldete und es nach drei Tagen und Nächten nicht herausbrächte, der hätte sein Leben verwirkt. Nicht lange, so meldete sich ein Königssohn und erbot sich, das Wagnis zu unternehmen. […]“

 

Ob es ihm gelingt, den Prinzessinnen auf die Spur zu kommen? Wer es wissen will, kann das ganze Märchen hier nachlesen.

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