Esther Grau

inspired by dreams

Today is Towel Day: Heute (nicht) das Handtuch werfen!

Mai25

Gestern ein Gedenken an die Dichtung des 19. Jahrhunderts, geht der Blick heute in die Zukunft und ein anderes Genre, man muss ja literarisch flexibel bleiben. Immerhin ist heute Handtuchtag und damit der Gedenktag für Douglas Adams (1952-2001), der Per Anhalter durch die Galaxis schrieb.

Towel Day - Keine Panik

In diesem satirischen Klassiker der Science-Fiction-Literatur spielt das allseits nützliche Handtuch eine besondere Rolle, sodass es zum Gedenksymbol avancierte. Zur Erinnerung noch einmal Adams Begründung, warum das Handtuch ständiger Reisebegleiter sein sollte:

“Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert – man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden, wenn man den trägen, bedächtig strömenden Moth-Fluss hinuntersegelt, und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen – bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.

Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen. er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw, usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade “verloren” hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.
– Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

 

Sehr schön ist bei der Entstehung des Buches auch der Moment der Inspiration. In diesem Fall lag Adams, der gerade als Anhalter durch Österreich reiste, betrunken in einem Feld bei Innsbruck mit dem “Hitch Hikers Guide to Europe” in der Hand unterm Sternenhimmel.

“The idea for the title first cropped up while I was lying drunk in a field in Innsbruck, Austria, in 1971. Not particularly drunk, just the sort of drunk you get when you have a couple of stiff Gassers after not having eaten for two days straight, on account of being a penniless hitchhiker. We are talking of a mild inability to stand up. […]

As it is I went to lie in a field, along with my “Hitch Hikers Guide to Europe,” and when the stars came out it occurred to me that if only someone would write a “Hitchhikers Guide to the Galaxy” as well, then I for one would be off like a shot. Having had this thought I promptly fell asleep and forgot about it for six years.”

(Quelle)

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