Literatour: Kunstgarten Halle (Saale)
“Die Welt der Kunst ist eine Welt des Traumes.”
(Ernst Raupach)
Unverhofft lugte hinter den dicken Mauern der Neuen Residenz in Halle (Saale) der Eingang in ein Zauberreich hervor: der Kunstgarten in Halle. Im geräumigen Innenhof der neuen Residenz, die trotz ihres Namens schon mehr als 500 Jahre zählt, lädt ein lebendes Kunstprojekt zum kurzen Inspiration- und Luftholen ein.
Wer durch das niedrige, aber erwürdige Tor tritt, spürt schon nach wenigen Schritten eine unwiderstehliche Vitalisierung. Der Gang wird leichter, der Atem tiefer. Auch Erholung ist eine Kunst.
Barockmusik von Händel liegt in der Luft, Kunstinstallationen und Skulpturen säumen die Gartenpfade. Von den ungewöhnlichen Sitzgelegenheiten, die sich überall in den kleinen Garten schmiegen, eröffnen sich immer neue Perspektiven. Zwischen dem efeuumrankten Gemäuer spenden große Bäume Schatten und Trost. Wenn nicht hier alles gut wird, wo dann.
Zugegeben, die Literatur ist nur in Gestalt zahlreicher Zitate wie das eingangs erwähnte des Schriftstellers Raupach gegenwärtig. Diese Kunst-Aphorismen werden von zweidimensionalen Figuren getragen, die den Garten in lockeren Gruppen bevölkern.
Das Projekt im Rahmen der jährlichen Händel-Festspiele wurde vom Beruflichen Bildungswerk e. V. Halle-Saalekreis initiiert und unter Mithilfe von Langzeitarbeitslosen realisiert. Also in jeder Hinsicht eine gute Sache.
Noch bis 30. August 2013 kann man täglich von zehn bis zehn die kleine Kunstoase in der Altstadt besuchen. Verzauberung umsonst und draußen. Übrigens jeden Sommer zu einem neuen Thema.