Esther Grau

inspired by dreams

Grimms Albtraum: Annette von Droste-Hülshoff

Oktober19

Große Freude  – mein nächstes Buch erscheint im Mai 2015!

Der historische Roman erzählt das Leben der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848).

Dichterdenkmal für Annette von Droste-Hülshoff bei Burg Hülshoff

Dichterdenkmal für Annette von Droste-Hülshoff bei Burg Hülshoff

Hier schon mal ein Teaser:

Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff raubt dem Märchensammler Wilhelm Grimm mit ihrer unverblümten Art den Schlaf. Ganz anders ihre Schwester Jenny, die mit ihm anbändelt. Vor Liebesintrigen ist aber auch der kokette Trotzkopf Annette nicht sicher … Vor allem für ihre größte Leidenschaft, die Dichtkunst, muss sie als adelige Frau im frühen 19. Jahrhundert lebenslang kämpfen.

Burg Hülshoff in Münster-Havixbeck

Burg Hülshoff in Münster-Havixbeck

Der biografische Roman erzählt unbekannte Seiten einer bekannten Dichterin und folgt ihrer Lebensreise vom Münsterland an den Rhein bis nach Meersburg am Bodensee. Er zeigt, dass die Dichterin der Biedermeierzeit alles andere als bieder war, sondern eine kluge Frau, die diplomatisch, humorvoll und durchaus unkonventionell ihrer Berufung folgte.

Das Alte Schloss in Meersburg am Bodensee

Das Alte Schloss in Meersburg am Bodensee

Nach 100 Jahren

Februar8

Vielleicht ist der neue Link in meiner Blogroll dem einen oder anderen schon aufgefallen: “Nach 100 Jahren” heißt er etwas kryptisch, führt aber zu einem wunderbaren Literaturprojekt. Die Korrespondenz der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) wurde in Auszügen digitalisiert und aufbereitet. So lässt sich locker gegen das Briefgeheimnis lesen, wobei man alle wichtigen Kontextinformationen durch die zahlreichen Anmerkungen erhält.

Natürlich gibt es im Menü noch allerlei Hintergrundwissen zu erkunden, Biografien, Schreibplätze und Lebensorte zur Droste und ihrer Familie. Wer gezielter lesen möchte, zum Beispiel, was die Dichterin zum Bodensee meint, findet links unten eine Suchfunktion (scrollen!). Sehr praktisch sind auch die Auswahlmöglichkeiten der Briefe nach Empfänger, Jahr und Ort, an dem sie verfasst wurden.

Idee und Umsetzung sind so gelungen, dass das Projekt bereits den Grimme-Online-Award erhalten hat. Mir gefällt es sehr, weil man die Dichterin als Menschen kennenlernt und trotz aller Online-Bequemlichkeit beim Lesen die alten Briefbögen geradezu rascheln hört.

Der Titel leitet sich übrigens von einem Zitat der Droste ab: “Nach 100 Jahren möchte ich gelesen werden” – das ist ihr gelungen.

Zum 225. Geburtstag von Wilhelm Grimm

Februar24

Nicht nur das Leben historischer Persönlichkeiten steckt voller spannender Begegnungen, manchmal sind auch aufschlussreiche Träume von ihnen überliefert. Mit etwas Glück lassen sich in persönlichen Briefen solche nächtlichen Erfahrungen entdecken.

Zum 225. Geburtstag von Wilhelm Grimm gibt es daher heute seinen Traum über Annette von Droste-Hülshoff nachzulesen.

Beide hatten sich 1813 kennen gelernt, wobei Grimm die Droste als forschen Teenager mit scharfem Verstand und noch schärferer Zunge erlebte. Sie schien ihm anfänglich nicht ganz geheuer zu sein, jedenfalls war nach seiner Meinung mit ihr „nicht gut fertig zu werden“.

Sein Traum spiegelt diesen Eindruck wieder:

„Von Fräulein Nette hat mirs neulich recht wunderbarlich und ängstlich geträumt: sie war ganz in dunkle Purpurflamme gekleidet und zog sich einzelne Haare aus und warf sie in die Luft nach mir; sie verwandelten sich in Pfeile und hätten mich leicht blind machen können, wenn’s Ernst gewesen wäre.“

(Brief vom 12.1.1814, Wilhelm Grimm an Ludowine v. Haxthausen)

Germanistenbrüder

Februar4

Jacob und Wilhelm Grimm waren weit mehr als die Märchenonkel der Nation. Tatsächlich gelten sie als Gründer der modernen Germanistik. Denn sie setzten sich erstmals systematisch mit der deutschen Sprache auseinander, dokumentierten ihre Entwicklung und ihren Gebrauch. Die Deutsche Grammatik von Jacob Grimm belegt dies ebenso wie das Deutsche Wörterbuch (DWB) beider Brüder.

Mit diesem Mammut-Projekt hatten sich Jacob und Wilhelm Grimm vorgenommen, die zeitgenössische deutsche Sprache zu dokumentieren. So sammelten sie seit 1838 außer den Wörtern und ihrer Verwendung auch deren Nachweise in meist literarischen Quellen – der Anfang jahrelanger „Zettelwirtschaft“. Kein Wunder, dass die Grimms zu Lebzeiten nur bis zum Buchstaben „F“ kamen. Jacob Grimm schrieb gerade am Artikel zum Stichwort Frucht, als er 1863 starb.

Das Wörterbuch wurde von nachfolgenden Germanistengenerationen fortgesetzt, insgesamt brauchte es rund 120 Bearbeiter, um das Werk 1961 endlich zu vollenden. Es gilt noch heute als wichtigstes Nachschlagewerk historischer Wortbedeutungen.

Die Wahrheit über Grimms Märchen

Januar4

Schon gewusst, dass die Brüder Grimm …

… beim Sammeln ihrer Märchen und Sagen nicht so sehr dem gemeinen Volk „aufs Maul“ schauten, sondern vor allem  Adelsfräulein aus der näheren und weiteren Bekanntschaft befragten?

… eben diese Fräulein gerne mit Bildern ihres Malerbruders Ludwig Grimm bestochen haben?

… sich Jacob und Wilhelm Grimm niemals trennen wollten und tatsächlich die meiste Zeit ihres Lebens in einem Haushalt lebten?

… Grimms Märchen zuerst in einer nicht jugendfreien Fassung erschienen?
Beispiele: Die zwölfjährige Rapunzel sitzt schwanger in ihrem Turm und fragt sich, warum ihre Kleider nicht mehr passen. Dabei hatte sie doch nur Besuch vom Königssohn. Nicht mal geheiratet wird in der Version, sowas!

Rapunzel wie viele andere Grimmschen Märchen gar nicht deutschen, sondern französischen Ursprungs ist? Denn diese Märchen wurden von den in Adelskreisen beliebten hugenottischen Kindermädchen weitererzählt. 

 


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