Esther Grau

inspired by dreams

Ab in den Weltraum

Juli25

„Ich bin der Mensch, in der Mitte der Welt.

Hinter mir Myriaden von Einzellern.

Vor mir Myriaden von Sternen.“

(Arsenij Tarkowskij)

Heute Abend zeigt Phoenix um 22.15 Uhr die grandiose Doku Space Tourists, über die ich hier schon mal geschrieben habe und die ich allen, die es rechtzeitig mitbekommen, nochmals ans Herz legen möchte. Lohnt sich!

Space Tourists

Juli22

„Ich bin der Mensch, in der Mitte der Welt.

Hinter mir Myriaden von Einzellern.

Vor mir Myriaden von Sternen.“

(Arsenij Tarkowskij)

Wer gibt 20 Millionen für einen Traum aus?

Der Dokumentarfilm Space Tourists erzählt vom Erwachen des Weltraumtourismus` und begleitet die ersten Menschen ins All, die keine ausgebildeten Astronauten sind. Zum Beispiel Anousheh Ansari, die erste Frau, die privat ins Weltall geflogen ist.

Wenn Anousheh Ansari für den typischen Weltraumtouristen der Zukunft steht, wird eines klar: Space Tourists sind keine Snobs, die  ins All reisen, weil sie sonst schon alles erlebt haben. Diese kleine Frau mit dem großen Lachen, der ansteckenden Begeisterung und dem Willen, von klein auf an ihrem Traum festzuhalten, beeindruckt tief. Sie zitiert Gandhi, bevor sie in die Rakete steigt und erzählt, dass sie auch mit einem One-Way-Ticket zur International Space Station (ISS) geflogen wäre. Das ist Leidenschaft.

Das alltägliche Leben an Bord der ISS, soweit man es überhaupt alltäglich nennen darf, zeigt sich ebenso umständlich wie lustig. In der Schwerelosigkeit spielen auch Erwachsene mit dem Essen und selbst das Staubsaugen wirkt wie ein großer Spaß: Man stelle sich Anousheh Ansari vor, die rittlings auf einem fliegenden Staubsauger sitzt und dabei sehr an Harry Potter auf seinem Besen erinnert.

Die Hauptrolle in diesem Film spielt jedoch eine andere. Die Aufnahmen von Mutter Erde überstrahlen mit ihrer Schönheit und Präsenz alles andere. Was für ein prächtiger Heimatplanet! Und wie seltsam, dass wir erst hoch hinaus müssen, um uns ihr näher zu fühlen.

Auf ihrem Spaceblog kann man detailliert nachlesen, wie Anousheh Ansari die 8 Tage im All erlebt hat.  Hier gibt es die deutsche Übersetzung (scrollen!).

Über ihren persönlichen Ausflug hinaus versteht sich Ansari als Wegbereiterin des Weltraumtourismus. Um die Entwicklung der privaten Raumfahrt zu fördern, unterstützte ihre Familie den Ansari X-Prize, den 2004 das SpaceShip One gewann. Als erstes privat finanziertes Raumschiff für drei Personen flog es ins All, und zwar zweimal innerhalb von zwei Wochen.

Aktuell ist übrigens der millionenschwere Google Lunar X-Prize ausgeschrieben für das erste private Team, das einen Roboter sicher auf dem Mond landet. Er soll mindestens 500 Meter über die Mondoberfläche flitzen, während er Daten, Bilder und Videos an die Erde sendet.

Space Tourists beleuchtet auch die „dunkle“ Seite der Raketenflüge: Beträchtliche Mengen von Raketenschrott landen wieder auf der Erde, zum Teil in besiedelten Gebieten und vor allem mit bedenklichen Chemikalien belastet.

Die betroffene Bevölkerung sieht dennoch überwiegend die positive Seite der „Geschenke des Himmels“: Sie handeln mit den hochwertigen Materialien oder klöppeln sich  selbst neues Ackergerät daraus zusammen.

Der Kreis schließt sich mit dem einfachen Hirten, der fern jeder Zivilisation seine Schafe hütet. Ein Bild, so alt wie Jahrtausende. Mit einem Unterschied: Das Dach seines Verschlages hat dieser Schäfer aus einer Rakete recycelt.

Zeitlos

Mai4

Viele träumen von einer Weltreise, manche von einer Weltraumreise und ganz kühne noch eine Dimension weiter.

Zur (Un-)Möglichkeit von Zeitreisen gibt es immer neue Diskussionen. Während die einen Physiker Zeitreisen für grundsätzlich unmöglich halten, denken andere bereits über den Bau einer Zeitmaschine nach. Zumindest theoretisch. Und zumindest Stephen Hawking.

Hier erzählt er, wie das funktionieren könnte mit der vierten Dimension und den Wurmlöchern

Schwerelos – Kreuzfahrt war gestern

April2

Sie wollte Astronautin werden und träumt noch immer von der Schwerelosigkeit. Daher teile ich hier meine Rechercheergebnisse, die ich neulich für ein Projekt gesammelt habe.

Die gute Nachricht: Schwerelosigkeit ist bezahlbar. In einer umgebauten Boing 727, die bei einem Parabelflug Schwerelosigkeit erzeugt, gibt’s das Erlebnis schon für 4.950 Dollar.

Wer „echte“ Schwerelosigkeit und einmal ins All schnuppern will, ist ab 102.000 Dollar dabei. Per Rakete geht es knapp über die definierte Weltraumgrenze (100 Kilometer) hinaus und nach fünf Minuten schwerelosen Staunens wieder erdwärts. Auch darauf kann man sparen.

Ein mehrtägiger Urlaub in der Erdumlaufbahn erfordert dagegen ein größeres Budget, ist aber möglich. An Bord der Internationalen Raumstation ISS geht es in 90 Minuten um die Welt – wieder und wieder.

Noch in Planung befindet sich die Lunar Mission: einmal um den Mond und zurück. Aber für diesen Trip sollte man dann doch ein paar Milliönchen in der Tasche haben.

Bei Spaceadventures finden sich ausführliche Reisebeschreibungen. Das Unternehmen greift zwar nach den Sternen, bewegt sich aber längst nicht mehr im rein Utopischen, immerhin hat es die  Reisen der bisherigen Weltraumtouristen organisiert.

Mein Tipp: Viel günstiger, aber ebenfalls schwerelos ist ein Stündchen im Floating Tank. Die Geräte gibt es in vielen Wellnesseinrichtungen, weil sie nachgewiesenermaßen der Stressbewältigung dienen. Sie bringen zumindest das Schwebefeeling des Toten Meeres nach Hause. Eine tolle Auszeit, kann ich nur empfehlen.

Noch intensiver wirkt nur der Welt(t)raumtourismus. Und der funktioniert zum Nulltarif: Luzides Träumen lernen,  selber fliegen und sich die Erde von oben ansehen. Fan-tas-tisch.

  • Ich mach was mit Büchern